Griechische Inseln

Giaros, eine Gefängnisinsel

Eine Insel wie kaum eine andere – Giaros oder Gyaros ist ein interessante Destination für all diejenigen, die während der Urlaubszeit in der Ägäis auch weniger bekannte Orte erkunden möchten. Auf dem unbewohnten, gebirgigen Eiland der nördlichen Kykladen existiert kaum Vegetation, dennoch bietet das von kristallklarem Meerwasser umspülte Inselchen mit seinem kahlen, hügeligen Terrain und Felsklippen entlang der Küstenlinie einen kontrastreichen Anblick und zahlreiche dynamische Impressionen.

Anfahrt auf die Kykladeninsel

Die etwa 17,5 km² große Insel Gyaros befindet sich eingebettet zwischen den viel bereisten nördlichen Kykladeninseln Kea, Kythnos, Syros, Tinos und Andros und ist dem Verwaltungsbereich der Insel Syros (Ano Syros) angegliedert. Eine direkte Schiffsverbindung von Piräus nach der hafenlosen Insel Gyaros existiert nicht, sondern die Anfahrt erfolgt etappenweise von Piräus über die Inseln Kea, Kythnos oder Syros. Vom Hafen Ermoupolis, Syros und von der Insel Kea aus können Bootsüberfahrten zur Insel Gyaros gebucht werden. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, mit Yacht oder Charterboot eine Überfahrt zu organisieren und an der sicheren Ankerbucht vor Gyaros anzulegen. Nur an dieser Stelle gibt es einen alten, kleinen Landeplatz, der einen problemlosen Zugang zur Insel gewährt.

Sehenswertes und Besonderheiten

Giaros Bucht am Gefängnis Giaros Bucht am verlassenes Gefängnis - © Giovanni Rinaldi / Shutterstock.comDie Insel Gyaros ist aufgrund ihrer Rolle als gefürchteter Internierungsort fest mit der griechischen Geschichte verbunden. Bereits zu Zeiten der römischen Herrschaft wurde das kahle Eiland als Ort der Verbannung genutzt. Schon von Weitem lassen sich die nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten, flach gestreckten Gebäude der ehemaligen Gefängnisse erkennen. Verfallen stehen sie auf einer ins Meer ragenden Landzunge, die zu beiden Seiten zwei kleine Buchten bildet.

Hier, in unmittelbarer Nähe zum Ankerplatz, befinden sich auch die beiden alleinigen Strände auf Gyaros. Die feinen Kieselstrände führen in das ruhige, warme Gewässer der Bucht und sind von der Stille und Einsamkeit dieser unbewohnten Insel geprägt. Von hier aus können Taucherfreunde die faszinierende Unterseewelt von Gyaros mit ihren seltenen marinen Lebewesen entdecken und sich selbst von dem intakten maritimen Ökosystem ein Blid machen.

Wanderfreunde sollten die Gelegenheit nutzen, um während eines Streifzuges durch die steinige Insellandschaft die Überreste der prähistorischen Siedlung Gyaros an der Ostseite der Insel sowie die Ruinen ehemaliger Steinhäuser aus dem 18. Jahrhundert zu erkunden.

Flora und Fauna auf Giaros

Gyaros ist ein mustergültiges Naturschutzgebiet der Kykladen und hat besonders für Naturliebhaber viel Interessantes zu bieten. Die Abgeschiedenheit der fernab vom Tourismus gelegenen Insel hat aus Gyaros ein geschütztes Meereshabitat für die vom Aussterben bedrohte Mittelmeer-Mönchsrobbe gemacht. Aufgrund der optimalen Überlebensbedingungen auf Gyaros und unter Federführung des WWF erlangte die Insel vor einigen Jahren spezielle Bedeutung als wichtiges biogenetisches Meeresschutzgebiet und Reproduktionsort von Mönchsrobben. In den Gewässern rund um Gyaros lebt heutzutage die größte mediterrane Mönchsrobben-Population Europas. Der geschützte Meeressäuger bevorzugt die Höhlen der einsamen Küstenlandschaft, um seine Jungen aufzuziehen. Mit etwas Glück können Mönchsrobben-Kolonien während einer Bootstour rund um die Insel beobachtet werden.

Tauchsportbegeisterte Besucher sollten es sich nicht nehmen lassen, auf Untersee-Tauchausflügen das marine Ökosystem rund um Gyaros mit seinen artengeschützten Seegraswiesen, Korallenbänken und eindrucksvollen Algenarten zu entdecken. Die Vielzahl der seltenen Meerespflanzen sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass dieser maritime Lebensraum unbeeinflusst von Umweltschäden ist und sich in einem ausgezeichneten Zustand befindet. Doch die Insel bietet auch zahlreiche Möglichkeiten für faszinierende Vogelbeobachtungen. In großen Kolonien brüten auf diesem Felseneiland seltene Seevögel wie der Mittelmeer-Sturmtaucher und der Eleonorenfalke an windexponierten Brutstellen.

2011 wurde die Insel Gyaros in das internationalen Natura 2000 Programm eingegliedert. Seit dem Jahre 2019 gilt Gyaros offiziell als das erste marine Naturschutzgebiet der Kykladen.

Karte & Lage 

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