Griechische Inseln

Ein Besuch von Kefalonia-Stadt

Allgemeine Fakten, beste Reisezeit und Anreise von Kefalonia

Die griechische Insel Kefalonia liegt mitten im Golf von Patras, nordwestlich des griechischen Festlandes. Ihre Größe misst lediglich 787 Quadratkilometer. Sie ist bekannt dafür, dass die Stadtgrenze zu einer Seite von Wald umgeben ist und auf der anderen Seite in das ionische Meer eintaucht.

Die optimale Reisezeit für die ionische Insel sind der Frühling und der Herbst, auch wenn in den Sommermonaten Hauptreisezeit ist. Dann ist es jedoch sehr heiz und durch die Hitze oftmals nicht angenehm, die Sehenswürdigkeiten der Insel zu erkunden. Kefalonia hat jedoch einiges zu bieten und so wäre es viel zu schade, nur einen reinen Bade- und Strandurlaub dort zu verbringen.


Seit 2018 bieten einzelne deutsche Städte Direktflüge an, welche die Insel in etwa zweieinhalb Stunden erreichen. So gestaltet sich die Anreise unkompliziert.

Neben schönen Sandstränden, urigen Dörfern und wunderschönen Bergpanoramen, tobt in der Hauptstadt Kefalonia-Stadt das Leben.

Kefalonia-Stadt

Argostoli, wie die Hauptstadt bei den Griechen genannt wird, ist neben dem Posten als Hauptstadt auch die Stadt mit der höchsten Einwohnerzahl der Insel. Im Südwesten gelegen und auf einem Hügel erschaffen, haben ihre Besucher einen herrlichen Blick auf den Hafen, der auch als Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe dient. Das am Hafen gelegene Museum Corgialenios ist für alle kultur- und geschichtsinteressierten Gäste ansprechend. Es besitzt zudem eine sehr sehenswerte Bibliothek.

Herzlichkeit wird großgeschrieben

Die in Argostoli lebenden Menschen gelten als sehr offen und gastfreundlich. Sie haben ein entspanntes Gemüt und heißen ihre Gäste stets herzlich willkommen. Mit den Einwohnern Kefalonias kommt man leicht ins Gespräch und bei Problemen, wie beispielsweise der Orientierung vor Ort, wird stets gern und nett weitergeholfen. Durch diese Offenheit und Herzlichkeit gestaltet sich der Besuch der Hauptstadt äußerst angenehm.

Malerische Gassen und Meeresschildkröten

Kefalonia-Stadt ist durchzogen von vielen kleinen, malerischen Gassen, die zum Bummeln und Shoppen einladen. Zahlreiche Lädchen, Souvenirshops und gemütliche Cafés runden das Stadtbild ab. Die hauptsächliche Fußgängerzone namens Lithostroto gilt als das Herz der Stadt – hier pulsiert das Leben am meisten. Parallel zu dieser belebten Straße verläuft die Uferpromenade, welche nach einem Erdbeben im Jahr 1953 neu angelegt wurde. Ein ausgedehnter Spaziergang auf jener Promenade ist unverzichtbar, da man viele Meeresschildkröten sehen und beobachten kann. Sie haben sich diese Gegend zum Fressen des Seegrases auserkoren, welches hier großflächig vorhanden ist. Eine Schutzorganisation für Meeresschildkröten hat es sich zur Aufgabe gemacht, täglich ihre Verhaltensweisen sowie Nistgewohnheiten und weitere Daten der Tiere zu dokumentieren, um ihren bedrohten Artenbestand bestmöglich zu erhalten. Die Beobachtung der Tiere macht großen Spaß und ist einer der Höhepunkte bei einem Besuch von Argostoli.

Auf den Spuren der orthodoxen Katholiken

Einen Besuch wert ist im Rahmen dessen die Sankt Nicolai-Kirche. Es ist die einzige katholische Kirche der Insel und sie ist dem Heiligen Nikolaos gewidmet. In ihrem Inneren gibt es die typisch orthodoxen Ikonen, Kronleuchter und Artefakte zu bewundern. Zusätzlich ist der Besuch sehr eindrucksvoll durch die vielen Gemälde, die den Weg zum Kirchenaltar säumen. Der in der Luft hängende Duft von Weihrauch rundet die schönen Eindrücke des Kirchenbesuchs ab.

Kulinarische Erlebnisse dürfen nicht fehlen

Auf dem Platia Vallianou, dem großen Marktplatz der Stadt, kann im Anschluss eines der zahlreichen Restaurants, Bars oder Cafés besucht werden. Wahlweise in der herrlich warmen Sonne oder in einem schattig-kühlen Plätzchen, können die lokalen Köstlichkeiten probiert und erfrischende Getränke genossen werden. Die griechischen Gastwirte kümmern sich reizend um ihre Gäste, während diese das Treiben ringsum in aller Ruhe beobachten können. Hohe Palmen sorgen für das eindringliche Urlaubsgefühl, während sich rundherum der Alltag der Bewohner abspielt. Auch der Obstmarkt, der auf der Platia Vallianou abgehalten wird, ist ein Muss beim Besuch von Kefalonia-Stadt. Wie der Name bereits erahnen lässt, gibt es herrlich frisches Obst, zu meisten Teilen in Größen und Farben, die jeden Besucher staunen lassen. Die Produkte, die in der Obstabteilung eines deutschen Supermarktes zu finden sind, sind hiermit nicht zu vergleichen. Saftige Nektarinen, große Pfirsiche, kopfgroße Tomaten und leuchtend rote Wassermelonen machen die Kaufentscheidung nicht einfach. Der Obstmarkt von Argostoli ist ein wahres Erlebnis, durch das sich jeder Besucher kosten sollte.

Korgalenios-Bibliothek

Sehr eindrucksvoll ist ein Besuch der Korgalenios-Bibliothek, welche im Jahre 1924 gegründet wurde und in ihrem Inneren mehr als 50.000 Schätze an Büchern hat. Getragen durch eine Stiftung, wurde das Gebäude der Bibliothek leider vollständig bei dem Erdbeben zerstört. Infolgedessen konnte es beim Wiederaufbau aber durch liebevolle Details ergänzt werden und ist nun optisch sehr ansprechend. Relativ regelmäßig finden in den Räumlichkeiten der Bibliothek auch Veranstaltungen statt, welche hauptsächlich kultureller Natur sind. Im Erdgeschoss von Korgalenius ist das Volkskundliche und Historische Museum ansässig. Es zeigt wertvolle Kunstschätze, Gemälde und Werkzeuge sowie Fotografien und verschiedene geschichtliche Dokumente. Hier ist bildlich dargestellt, wie die Einwohner der Insel Kefalonia zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert ihren Alltag gestaltet hatten. Zudem lassen sich die verheerenden Folgen des Erdbebens hier anschauen; auch diese sind in Fotografien und niedergeschriebenen Protokollen für die Nachwelt festgehalten.

Unterirdische Höhlensysteme

Für alle naturbegeisterten Urlauber ist das Naturphänomen Katavothres ein absolutes Muss. Es befindet sich etwa drei Kilometer von Argostoli entfernt und gilt weltweit als einmalig. Die gesamte Insel ist generell sehr für ihre Höhlensysteme bekannt, doch jenes von Katavothres ist das Bekannteste. Das Wasser hat dort einen Eingang zwischen riesigen Felsmassiven und fließt unterirdisch durch ein System aus Höhlen, dessen Ende in 16 Kilometern Entfernung liegt. Für diesen Durchlauf benötigt das Wasser circa 14 Tage, bis es im Melissani See wieder rauskommt.

Leuchtturm Saint Theodore Lantern

Wenige Meter vom Eingang der Katavothres entfernt, befindet sich an einer Landzunge der Leuchtturm Agios Theodoros aus dem Jahre 1829. Leider fiel er dem Erdbeben zum Opfer, wurde jedoch neu gebaut. Der Leuchtturm ragt nicht wie übliche Bauten dieser Art in die Höhe, sondern ist eher auf Breite gebaut und hat dabei stets den Eingang zur Bucht von Kefalonia-Stadt im Blick.

Spaziergang über die De-Bosset-Brücke

Im Jahr 1813 wurde die De-Bosset-Steinbrücke erbaut und hielt dem Erdbeben größtenteils Stand. Zwischen 2011 und 2013 gab es eine Sanierung, deren Ergebnis war, dass es PKWs und LKWs fortan verboten war, auf die De-Bosset-Brücke zu fahren. Deshalb ist sie nur zu Fuß begehbar und bietet so einen herrlichen autofreien Spaziergang auf 690 Metern Länge hinaus auf das Meer. Von der Mitte der Brücke belohnt ein wunderschöner Blick auf die Küstenlänge für den Fußweg und die Fotomotive sind ein zusätzlicher Bonus.

Die wunderschönen Strände der Insel

Die Stadt selbst hat leider keine Strände, jedoch sind die schönsten Strände der Insel in Kürze erreichbar. Am schnellsten von der Hauptstadt aus erreichbar ist der Strand von Markis Gialos in der Gegend von Lassi, welcher nur drei Kilometer entfernt liegt. Goldiger Sand und türkisblaues Wasser verzaubern gepaart mit den üppig grünen Pinienwäldern im Hintergrund das Auge eines jeden Besuchers. Das flachabfallende Wasser ist ideal für Familien mit Kindern und auch Wassersportfans kommen auf ihre Kosten. Süße griechische Tavernen, Cafés und Restaurants säumen die Strandpromenade und runden den griechisch-mediterranen Strandtag ab. Markis Gialos hat die Blaue Flagge und steht somit für sauberes Wasser, eine hervorragende Strandqualität und Familienfreundlichkeit.

Die gesamte Insel und vor allem die Hauptstadt sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Durch die griechische Gastfreundlichkeit wird sich jeder Besucher sofort wohlfühlen und den Urlaub entspannt genießen können. Die gemütliche Altstadt, das glasklare Meer, die sauberen Strände und die natürlich vorhandenen Sehenswürdigkeiten runden den Eindruck bestens ab.

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