Meganisi, wunderschön und ruhig
Obwohl der Name, wenn man ihn aus dem Griechischen übersetzt, „Große Insel“ bedeutet, ist Meganisi genau dieses mit Sicherheit nicht. Allerdings ist das etwa 23 km² große Eiland die größte Insel der Tilevoides Gruppe, die im Ionischen Meer liegt. Es war zu Homers Zeiten als Taphos bekannt und ist nur durch eine etwa 800 m breite Meerenge von der südöstlichen Küste Lefkadas getrennt. Die Form von Meganisi ist eher ungewöhnlich, denn sie entspricht ungefähr einer Sichel oder dem Buchstaben „C“, wobei der nördliche Teil bis zu sechs Kilometer breit ist und sich im Süden eine schmale, lange Landzunge anschließt.
Meganisi ist wunderschön und besticht mit zahlreichen fjordähnlichen, felsigen Buchten, die teilweise nur mit Booten zu erreichen sind. Die Landschaft ist, so wie auf allen Ionischen Inseln, hügelig und sehr grün. Im westlichen Teil erhebt sich ein rund 300 m hoher Berg, der den Namen Megas Birnos trägt.
Meganisi Port Spartochori - © studiodr / Fotolia.comWer einen Urlaub ohne Massentourismus sucht, ist auf Meganisi richtig. Für Individualisten ist die Insel ein absolutes Paradies. Sie liegt unweit von Skorpios, dem ehemaligen Privatrefugium der Onassis Familie, welches sich heute in Besitz eines russischen Oligarchen befindet. Die meisten Besucher kommen mit ihren eigenen Booten in die Gegend und genießen die einsamen Strände und das kristallklare Wasser. Dadurch, dass die Küste sehr zerklüftet ist, können Segelschiffe und Motorboote täglich in einer anderen Bucht den Anker werfen.
Nur bei zwei Stränden handelt es sich um organisierte Küstenabschnitte, während alle anderen Natur pur bieten. Für Verpflegung und Schatten sorgen die Badenden dort selbst. In Porto Spilia bei Spartochori und in Fanari im Nordosten gibt es nette kleine Tavernen, die auch einige Liegen und Sonnenschirme vermieten. Viele Stammgäste behaupten übrigens vom Agios Ioannis Beach im Westen der Insel, dass er der schönste Strand der Welt sei! Zweifellos ist der Blick auf Lefkada und das kleine Eiland Thilia, der sich von hier aus eröffnet, tatsächlich fantastisch. Das Wasser ist ausgesprochen ruhig und erinnert eher an einen See als ans Meer. Die kleine Johannes Kapelle, die der Bucht ihren Namen gab, ist auf jeden Fall sehenswert und ein beliebtes Fotomotiv.
Sandstrände gibt es hier keine und durch den mit Kieselsteinen oder Felsen bedeckten Untergrund erscheint das Wasser überall extrem klar. Schnorcheln ist darum logischerweise auch eine der Hauptaktivitäten der Urlauber.
Meganisi hat ca. 1050 Einwohner, von denn die meisten in den Orten Vathy, Spartochori und in der kleinen Inselhauptstadt Katomeri leben. Touristen, die von einem Urlaub in noch größerer Abgeschiedenheit träumen, finden aber auch abseits dieser Dörfer zahlreiche Unterkünfte.
Meganisi typische Bucht - © babi00 / Fotolia.comAtemberaubende Sehenswürdigkeiten darf man auf Meganisi nicht erwarten – Natur und Ruhe sowie die Freundlichkeit der hilfsbereiten Einheimischen, die sich wirklich noch über jeden Gast freuen, sind die wichtigsten Argumente für einen Aufenthalt auf dieser ionischen Insel. Es gibt allerdings doch eine Attraktion, die so gut wie jeder Tourist ansteuert: Auf der schmalen, oft nur wenige hundert Meter breiten Landzunge im Süden liegt die Papanikolis Höhle, die lediglich vom Meer aus zugänglich ist. Sie kann entweder mit dem eigenen Boot oder im Rahmen eines organisierten Ausfluges entdeckt werden. In Kombination mit der Schifffahrt dorthin, ist eine solche Tour auf jeden Fall ein tolles Ferienerlebnis. Um diese 120 m tiefe Grotte ranken sich einige Geschichten aus dem 2. Weltkrieg, als sich hier mehrere griechische U-Boote vor den Deutschen versteckten. Eines von ihnen trug den Namen „Papanikolis“, den man dann für den Ort übernahm.
Die meisten Touristen kommen nur für einige Stunden von Lefkada aus nach Meganisi, aber dafür ist dieses Juwel eigentlich viel zu schade. Wer gerne wandert oder Mountainbike fährt, wird von der Insel garantiert begeistert sein. Kleine Pfade schlängeln sich durch die bewaldeten Hügel und vorbei an malerischen Olivenhainen. Immer wieder trifft man auf Plätze mit herrlichen Aussichten zum Innehalten und die Seele baumeln lassen.
Wenn zwischendurch Unterhaltung in Form von Tavernen, Cafés und kleinen Bars gesucht wird, begibt man sich am besten nach Vathy, das denselben Namen trägt wie die Hauptstadt von Ithaka, der Heimat des Odysseus. Hier herrscht die typisch lebhafte griechische Inselatmosphäre, aber etwas beschaulicher ist es im Gegensatz zu den bekannteren Destinationen doch.
Wer sich für einen Urlaub auf Meganisi entscheidet, fliegt am besten bis zum Airport von Preveza. Die Fähre von Lefkadas Hafenort Nidri nach Vathy verkehrt in der Saison stündlich und die Fahrt dauert nur ungefähr 30 Minuten, so dass die Anbindung an das Festland ausgezeichnet ist. Da man unterwegs einen Blick auf Skorpios und Madouri sowie einige weitere kleine Felseninseln werfen kann, verläuft die Fahrt sehr kurzweilig und entspannt. Das Schiff läuft auch den Hafen von Spilia an, dem Ausgangspunkt für einen Abstecher in das etwas oberhalb gelegene Spartochori. Es lohnt sich, einen Spaziergang durch die engen Gassen zu unternehmen und die authentische Dorfatmosphäre zu genießen. Von oben hat man einen traumhaften Blick auf das Meer und die Marina von Spilia, wo sich stets eine Vielzahl von Booten tummelt, denn das Ionische Meer ist ein äußerst beliebtes Segelrevier.
Neben Schwimmen, Schnorcheln und den Outdoor Aktivitäten an Land, stehen bei den meisten Touristen auch Ausflüge auf die Nachbarinseln auf dem Programm. Erholung ist auf diesem herrlichen Fleckchen von Griechenland garantiert!